Brännö

Herzlich willkommen auf Brännö,

die Insel der Lotsen, Zöllner und Seefahrer und der Wirthaus zu Brännö!

Über den “Skärgården“

Göteborgs südlicher Skärgården (Schären und Inseln) – sowie der gesamte westliche Küstenstreifen – gehörte den Dänen. Während der Wikingerzeit verlief die Grenze im Interessenbereich zwischen den norwegischen und dänischen Königen an der Mündung der Göta Älv Flusses. “Elfarsyssel“ – Flussland – umfasste die Schären bis nach den Inseln Orust und Tjörn und war von grösstem Interesse für diese Könige und die schwedischen Grossgrundbesitzer. Viele geographische Namen erinnern um diese Zeit, so zum Beispiel “Danafjord“ (der Fjord direkt vor der Insel Vinga) und “Danaholmen“, heute bekannt als klein Dänemark (im Folksmund „die dänische Lilie“, ein kleiner Felsen im Danafjord gerade vor Brännö. Erst in der Mitte des 1200 Jahrhunderts bekamen die Westgoten durch einen schmalen Korridor Zugang zum offenen Meer und die Inselbewohner von Brännö und Älvaskären wurden schwedisch. Gerade Danaholmen wurde der Grenzpunkt und wurde in drei gleiche Teile an den norwegischen, schwedischen und dänischen König verteilt.

Die ältesten Fund von Ansiedlungen im Skärgården stammen vom frühen Bronzealter das heisst ungefähr vor 4000 Jahren.

Über Brännö

Durch seine strategische Lage wurde Brännö ein bedeutungsvoller Handels –und Tingsplatz sowie Treffpunkt für Könige , Grossgrundbesitzer und vor allem Kaufleute. Der Sund zwischen Brännö, Asperö und Rivö hatte zu der Zeit eine Wassertiefe von mehr als zwei Metern, welches dieses Gebiet zu dem meist geschützten, südlichsten Hafen entlang der Küste machte, und erlaubt dass viele Schiffe gleichzeitig aufankern und vor allem bei allen Windrichtungen auch ausseglen konnten.

In den isländischen Sagen erzählt man, wie die irländische Prinssesin Melkora im Jahre 900 auf dem Markt zu Brännö als Sklavin für drei “Märker Silber“ an den isländischen König Hoskuld Dalakollson verkauft wurde. Der schwedische Verfasser Alf Henriksson erzählt: Der drohende Krieg zwischen Norwegern und Dänen wurde von einsichtigen Führern verhindert, als die jungen Könige, Hardeknud von Norwegen – kaum 18 Jahre alt – und Magnus von Dänemark – erst 12- sich auf beiden Seiten des Göta Älv mit ihren Armeen gegenüberstanden. Sie wurden auf Brännö zusammengeführt und schworen einander Freundschaft.

In den späteren wiederkehrenden Kämpfen zwischen Dänen und Schweden um die Kontrolle über Göteborg und damit den Handel von und nach Schweden, wurden die Schären schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Festung Älvsborg wurde zweimal mit Lösegeld freigekauft “Älvsborgs Lösen“. Im Jahre 1676 plünderten und brannten die Dänen alle Häuser auf Brännö nieder und stahlen die gesamte Aussaat. Nach den “Jahren des großen Unfriedens“ kehrte der Handel und das Ting (Gericht) 1680 wieder nach Brännö zurück.

Brännö´s Einwohner haben ein permanentes Jagd-, Fischerei- und Anbaurecht auf den nahegelegenen Inseln Känsö und Galtö sowie nartürlich auf Brännö.

Lange bevor es zuverlässige Seekarten und Fahrwassermarkierungen gab, war die Hauptbeschäftigung der Einwohner Brännös, die des Schiffbegleiters und Lotsen. Der Lotsenausguck wurde auf dem höchsten Punkt errichtet. Die Konkurrenz um Lotsenaufträge kam aber von den Inseln Vrångö, Hönö und Rörö. Wer als erster das Schiff erreichte, das nach einem Lotsen verlangte, bekam den Auftrag und damit den Verdienst. Die anderen mußten umkehren.

Aus diesem Grund errichteten die Brännöer Lotsen einen Stützpunkt und Ausguck auf Vinga, um einen besseren Ausblick über das Meer zu haben. Im Laufe der Zeit wurde sämtliche Lotsentätigkeiten nach Vinga verlegt, doch behielten die Lotsen ihren Wohnsitz auf den Inseln. Neben der nun unsicheren Einnahmequelle mußten sie ihren Lebensunterhalt mit Landwirtschaft, Fischfang und der Jagd verbessern. Brännös strategische Lage an den Schiffahrtswegen nach Göteborg und den Ankerplätzen bei dem Rivöfjord veranlasste, dass dort eine Zollstation eingerichtet wurde. –Viele Inselbewohner versorgten sich als Küstenwache oder als Küstenruderer. Ausser diesen Versorgungsquellen bedingte man sich als Matrosen und Offiziere bei den “Königlichen Kaparen“, Ostindischer Kompanies Handelsflotte oder den heranwachsenden schwedischen Reedereien. Und ein Teil wanderte nach Amerika aus. Einer dieser alten Lotsenboote – die Delagoa – kann man auf Fotos im Wirtshaus zu Brännö sehen.

Über Brännö Gärde (Feld)

Brännö Gärde ist vielleicht der alte Tings- und Treffplatz. Dieser ist einer der letzten zusammenhängenden Dorfplätze aus der Vergangenheit und wird mit Hilfe von hunderten von Schafen offen gehalten. Während des Spätfrühlings wimmelt es hier von neugeborenen Lämmern.

Über das Haus

Der alte Teil des Brännöer Wirtshauses wurde von meinem Urgrossvater dem Meisterlotsen Otto Granström und seiner Josephina im Jahre 1900 gebaut. Wie alle Lotsen betrieben sie eine kleine Bauernstelle mit Kühen, Schweinen und Schafen zusammen mit der Fischerei. Sie bekamen vier Kinder: Gurli- wurde Näherin, Harald- Seemann, Algot- Meisterlotse und Gustaf, mein Großvater, wurde Kapitän zur See bei der Schwedischen Lloyd.

Der neue Teil mit Bäckerrei, Küche und Verkaufabteilung wurde Pfingsten 1995 fertiggesstellt.

Der Pavillon mit Platz für ca 100 Gäste wurde fertiggebaut 2007

Lieder über Brännö

Die meist bekannte Person von Brännö ist Lasse Dahlquist. (1910-1979). Von Kindesbeinen an verbrachte er die Sommer auf Brännö wo sein Großvater Altmeisterlotse war. Als Offiziersanwärter auf der “Beatrice“- eines der letzten aus Stahl gebauten Großseglern – begann er seine erfolgreiche Laufbahn als Komponist und Liederverfasser. Bis zu seinem Tod 1979 hat er nahezu 700 Lieder komponiert. Einige der beliebtesten und meist gesungenen sind “Dans på Brännö Brygga“ (Tanz auf der Brücke zu Brännö) und “Morfar har berättat“ (Großvater hat erzählt). Lasse Dahlquist liegt auf dem Friedhof zu Brännö begraben.

Die Familie Dahlquist bekam häufig Besuch von dem ebenso berühmten Musikanten Evert Taube, der auf der Insel Vinga geboren wurde, wo sein Vater Leuchtturmwächter war. Viele Verwandte von Evert Taube wohnen noch heute auf den umliegenden Inseln.

Den 28. Juni 1997, gerade recht zu dem 10-jährigen Bestehen der Lasse Dahlquist Gesellschaft wurde der Lasse Dahlquist Raum im Wirtshaus mit Bildern von Lasses reichhaltiger Produktion als Kompositiör, Textverfasser und Zeichner eröffnet.

Eine Bronsestatue von Lasse – geschaffen von dem Brännökünstler Bertil Lengstrand – wurde am 13. Juni 1999 auf der Klippe nahe der Brücke von Husvik eingeweiht.

In der Regie der Lasse Dahlquist Gesellschaft findet jedes Jahr im Anfang August die Lasse Dahlquist Tage statt, diese mit Unterhaltung von verschiedenen bekannten Artisten sowie allgemeiner Gesang.

Das musikalische Erbe von Lasse Dahlquist ist von vielen Musikern und Artisten von Brännö weitergeführt worden, diese treten regelmässig auf der Brännöer Brücke und im Wirtshaus auf, besonders bekannt sind die “Brännöer Jungs“( Brännö-pojkarna).

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